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Analyse der Wahlergebnisse

Eine gnauere Analyse der Tennenloher Wahlergebnisse der drei Wahlen lässt einige weitere Rückschlüsse zu:

1) Bezirkstagswahl: Gisela Niclas ist zum zweiten Mal angetreten und konnte ihrer Position verbessern, d.h. sie hat deutlich mehr Erststimmen erhalten als die Partei (1,3; 3,3; 5,2; 6,7%). Gegenüber der Wahl 2008 hat sie deutlich in Nord zugelegt 4,16% und hier sogar den CSU-Kandidaten Hubmann überflügelt. In den anderen Bezirken ist der Anteil nahezu gleichgeblieben. Die SPD hat bei den Zweitstimmen zugelegt, am meisten in Nord: 5,62% und Mitte 3,54% und soigar noch ein wenig in Ost und Süd: 1,24 und 2,01%.

Die CSU hat flächendeckend verloren, sowohl bei den Erst- wie bei den Zweitstimmen Nord: 6,27/6,52 Mitte: 2,64/2,43% Süd: 5,02/5,35%. Nur in Ost fielen die Verluste glimpflich aus: 0,13/1,41%. Da gleichzeitig die FDP massiv eingebrochen ist (zwischen 3 und 6 %), fragt sich, wo die Wähler/innen hingewandert sind: zum einen sicherlich zur ödp (Grille, aber auch Höppels Auftreten in Tennenlohe zeigt nachhaltige Wirkung): ca 3,5%, in Nord sogar um die 5 % Zuwachs). Auch die Freien W#ähler haben zugenommen, ca. 2,5%außer in Nord.

Woher kommen die Zuwächse der SPD: Nord: leichte Verluste der Linken werden durch Zugewinne der Grünen kompensiert. Zugewinne der SPD müssen von der FDP und/oder von CSU gekommen sein. Mitte: Verluste der Grünen werden durch Zugewinne bei SPD und Linken kompensiert. Ost: leichte Gewinne der SPD aufkosten von Teilen der Verluste der Linken und Grünen, doch ein deutlicher Rest verbleibt im Ungewissen FDP-Verlust geht zu den Freien und zur ödp.

Süd: leichte Zugewinne bei SPD und Linken aufkosten der Grünen. Verluste der CSU und FDP (knapp 10%) gehen zuz den Freien und ödp (4,2%), Rest zu den Sonstigen?

2) Landtagswahl: auffallend ist hier, dass die CSU als Partei (Zweitstimmen) in allen Bezirken verloren hat zwischen 2 und 6 % (5,28/2,87/5,90/2,02%), auch der CSU-Kandidat selbst. obwohl Minister, hat geringfügig verloren zwischen 0,5 und 1,3%, wobei das Ergebnis 2008 für die CSU schon damals schlecht war. Die SPD hat als Partei außer in Süd zugelegt (5,76/2,05/5,42/- 03%). Sogar Philipp Dees hat gegenüber 2008 (Wolfgang Vogel) in zwei Bezirken zugelegt (Nord: 2,83 und Mitte: 3,45%). Nur in Ost und Süd gab es leichte Verluste (- 1,85 und – 1,11%). D.h. gegenüber den schlimmen Jahren 2008/09 wurde eine Trendwende erreicht. Allerdings ist der Abstand zur CSU immer noch sehr beträchtlich: Ost: ca. 24%, Süd: 20 – 23%. In Mitte: 14 – 15% und in Nord: 6 – 8%.  Die Grünen haben in Mitte ca. 5%, in Süd knapp 3% verloren. SPD und Grüne würden in Nord vor CSU-FDP liegen, und zwar sowohl bei den Erst- wie bei den Zweitstimmen. Die CSU/FDP-Verluste dürften der ödp zugute gekommen sein. Dieser Austausch ist in Mitte deutlich erkennbar (CSU-Verlus: 2,87, ödp-Gewinn: 2,86.) Die dortigen Verluste von Grünen und FDP (zusammen 10%) sind möglicherweise bei SPD (+ 5,42%)  und bei Piraten (+ 4,21%) gelandet.

Nord: Austausch zwischen CSU ( – 5,28%) und ödp (+ 3,73%) , aber auch in den Zweitstimmen zur SPD (+ 5,78%).  Freie Wähler verlieren 4,19%, davon einiges zu SPD (?), da auch die FDP leicht verliert und die Grünen und auch die Linken nicht dazu gewinnen.

Ost: Die Verluste von CSU (- 5,91%) und FDP (- 3,82%) verteilen sich auf ödp (+ 3,47%) und SPD (+ 2,06%), Grüne (+ 1,86%), die Franken (+ 1,78%) und die freien Wähler (+ 1,40%). Auch hier muss es eine leichte Wählerwanderung zwischen den Lagern gegeben haben.

Süd: von den Verlusten der CSU (- 2,02%), den Grünen (- 2,61%), der FDP (- 2,57%) und den Freien (- 1,26%) profitieren die ödp (+ 2,55%) und Sonstige (+ 5,76%). SPD und Linke weitgehend gleichgeblieben auf niederem Niveau.

 

3) Bundestagswahl: Martina Stamm-Fibich ist zum zweiten Mal und diesmal erfolgreich (auf der Liste) angetreten,bei der CSU Stefan Müller zum dritten Mal als Wahlkreissieger. Dabei sind charakteristische Entwicklungen festzustellen:

1) Im Gesamtwahlkreis, und das gilt in den Bereichen Stadt und Land wie insgesamt; es findet lediglich ein Austausch innerhalb der Lager statt: Die Zugewinne der SPD beruhen auf Verlusten bei Grünen und Linken, so bei der Zweitstimme im Bereich Stadt, wobei aber bei der Erststimme die Verluste der anderen nicht ganz aufgefangen werden können und auch im Landkreis werden die Verlust bei Grünen und Linken nicht ganz kompensiert. Dies gilt sowohl für die Erst- wie auch die Zweitstimme.

Die Verluste der FDP stehen Zugewinne bei CSU und AfD gegenüber.

2) Stefan Müller legt in Tennenlohe bei den Erststimmen sehr deutlich zu; je nach Bezirk 3 – 8% (N. 3,6; O: 8; M: 3; S: 4,8%). Auch die CSU als Partei, d.h. bei den Zweitstimmen, deutliche Zuwächse in ähnlicher Größenordnung: 5 – 8%, nur in Nord geringer Verlust: 0,6. Die SPD muss ca. 3,5 % aus anderen Lagern dazugewonnen haben.

3) Martina Stamm-Fibich legt etwas zu:  N: 1,8%; M: 2,68%; S: 3,4%: Nur der Osten fällt ab: – 3,55%, dort auch Verlust bei den Zweitstimmen: allerdings nur – 1,9%. In Ost hatten wir schon 2009 höhere Wert festgestellt, die sind wieder weg. Möglicherweise hat der Kerwaauftritt 2009 die Stimmenzuwächse in Ost erbracht, der diesmal gefehlt hat. Andererseits hat Hermann der Kerwaauftritt 2013 nichts gebracht, wohl aber Stefan Müller, der öfter anwesend war (Volkstrauertag).

Zweitstimmen: Nord: 5,21% Gewinne, Süd: 2,9% auf niedrigem Niveau (!), Mitte: nur 0,7%.

Die Grünen: die halten weitgehend ihre Ergebnisse von 2009. Geringfügiger Rückgang in Nord und Ost: – 0,24 und – 0,26; in Süd: – 1,4%, nur in Mitte: – 3,6%. Bei den Erststimmen deutliche Verluste in Mitte und Süd: in der Größenordnung 6 bzw. 3 %.

Einzelwertung der Wahlbezirke:

Nord: SPD bei beiden Stimmen über 30%. Stefan Müller holt 8% mehr als die Partei, Bei massiven Verlusten der FDP und leichten bei den Linken (- 168%), den Grünen (- 0,24%) und CSU (- 0,65%)  bei den Zweitstimmen deutliche Gewinne bei SPD und AfD (jeweils 5,4%). D.h. die SPD muss ca. 3,5% aus den anderen Lagern bzw. den Nicht(Neu-)wählern dazugewonnen haben.

Mitte: beide Kandidaten liegen 5 (Martina) bzw. 6% (Stefan Müller) vor ihrer jeweiligen Partei. , bei allen anderen Parteien ist es umgekehrt. Die Direktkandidaten erhalten weniger Stimmen als die Partei (bei den Grünen sogar – 3,3%).  Rekorderststimmenergebnis für Martina: 32,43%, d.h. besser als in Nord (dort 30,45%,) [dennoch Differenz zu CSU-Kandidat (ca. 12%)], bei den Zweitstimmen allerdings nur 27,52. Die Verlust der FDP gehen bei den Zweitstimmen weitgehend zu CSU (+ 4,77%) und AfD (+ 6,27%), die Verluste der Grünen (- 3,60%) werden zum Teil von Linken (+ 1,49%) und SPD (+ 0,70%) kompensiert. Ca 1,5% aus beiden Lagern bleiben unauffindbar.

Ost: hier haben wir die Auffälligkeit des Verlustes für die SPD bei beiden Stimmen (s.o.). Die FDP-Verluste bei den Zweitstimmen (9%) sind offensichtlich zur CSU )+ 8,28%) und zur AfD (5,83%) gegangen, und die Verluste bei SPD (- 1,90%) und Linken (- 2,88%) und Grünen (- 0,26%) müssen auch von diesen beiden Parteien absorbiert worden sein. Auch bei den Erststimmen sind Verluste der FDP von 7,1% nicht ausreichend, um den Zuwachs bei der CSU zu erklären; + 8,04%. D.h. ehemalige SPD-Wähler sind zu CSU und AfD gegangen.

 Süd: ca. 20% Differenz zwischen CSU und SPD, und das bei beiden Stimmen. Dennoch leichte Zugewinne bei der SPD (+ 2,4% bei der Erst- und 2,9% bei der Zweitstimme), bei der CSU stehen ca. jeweils + 5% zu Buche. Die ehemaligen FDP-Wähler  (- 7,21% bei der Erststimme) scheinen sich aufgeteilt zu haben zwischen CSU und SPD. Bei den Zweitstimmen verteilen sich die Verluste der FDP  (11%) auf aller anderen Parteien (CSU: + 5, SPD; + 2,9, AfD: 4,16%). Austausch innerhalb des linken Lagers: geringen Verlust der Grünen (- 1,39%)  stehen leichte Gewinne bei den Linken (+ 1,66%) gegenüber.

 

4) Vergleich aller drei Wahlen: 

Potential in Nord: 30% bei allen drei Wahlen. Bei Bundestags- und Bezirkstagswahlen Präferenz der Personen, bei der Landtagswahl anders: in Nord, Mitte, Süd nur kaum merkliche Präferenz (0,25 – 0,95%). In Ost deutlich umgekehrt: Partei 1,9% vor dem Kandidaten.  Philipp war noch weitgehend unbekannt.

Vergleiche mit früheren Wahlen: leicht Tendenzwende parallel zu der im Bund. Abstürze waren bei den Landtagswahlen 2003 (sehr massiv in Mitte und Süd : 15 bzw. 20% Verluste!!), bei der Bundestagswahl wurde 2005 die Negativentwicklung durch die Kandidatur von Renate Schmidt aufgefangen (10% bis 12 % mehr als die Partei).  Zweitstimmenergebnis ging bereits 2002 zurück, 2005 nochmals.

Problembezirk Süd, der früher 20% mehr hatte, aber in den Wirren 2003 bis 2009 abgestürzt war.

Gisela Niclas überholt Hubmann in Nord.

ödp relativ gut (Grille, Höppel s.o.) Auch AfD ist gur vertreten. FDP flächendeckend Absturz kommt zum Teil der CSU zugute, aber nicht allein.